Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Chemie


UW - B 01f
02/95

Alkali- und Erdalkalihydroxide und -oxide

(z.B. Kaliumhydroxid, Natriumhydroxid, Calciumoxid, sowie wäßrige Lösungen (Natron- und Kalilauge 5%), etc.)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Mit Säuren erfolgt heftige, exotherme Reaktion, bei Kontakt mit Ammoniumsalzen wird Ammoniak freigesetzt! Beim Verdünnen mit Wasser erfolgt exotherme Reaktion! NaOH und KOH verursachen schwere Verätzungen! CaO verursacht Verätzungen!
Die Gefährlichkeit der Laugen beruht auf ihrer Ätzwirkung bis hinunter auf 5%-ige Lösungen. Besonders gefährlich ist das Einatmen feiner Stäube, da diese tief in die Atemwege eindringen und dort großflächige Verätzungen verursachen. Alle Laugen besitzen die Eigenschaft, Eiweißstoffe zu lösen, was zu tiefen Gewebszerstörungen führt. Hornhauttrübung mit Erblindungsgefahr. Perforation der Speiseröhre und des Magens möglich.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Nebel und Stäube nicht einatmen! Besondere Vorsicht beim Pulverisieren. Jeden Kontakt mit der Haut vermeiden.
Latex- oder Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Spritz- bzw. Staubschutz) ansonsten geeignete Handschuhe entsprechend dem jeweiligen Sicherheitsdatenblatt verwenden.

 

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttete Substanz mit sehr viel Wasser wegspülen.
Stoffe brennen selbst nicht; Löschmaßnahmen auf Umgebung abstimmen. Kontakt mit Leichtmetallen und Zink vermeiden (Explosionsgefahr durch entstehenden Wasserstoff).

Erste Hilfe

Nach Augenkontakt: Mindesten 15 Minuten bei geöffnetem Lidsaplt mit Wasser ausspülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Frischluft. Arzt!
Nach Verschlucken: Wiederholt Wasser trinken. Erbrechen verhindern. Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Verschmutzte bzw. benetzte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Die Alkali- und Erdalkalihydroxide und- oxide können nach vorsichtiger Neutralisation in die wässrigen Abfälle gegeben werden. Die Richtlinie zur Entsorgung von Abfällen des jeweiligen Instituts beachten.


Fertiggestellt am: 09.02.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)

Überarbeitet: Januar 2008 F. Kost


Bei Problemen, Anfragen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an den Sicherheitsbeauftragten oder der zuständigen Fachkraft für Arbeitssicherheit.