Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - B 05a
02/95

Ätzende und korrosive Gase

Gefahren für Mensch und Umwelt

Halogenwasserstoffe reagieren z.T. sehr heftig mit Alkali-, Erdalkali- und Leichtmetallen, Ozon, starken Basen, Phosphor und ungesättigten Kohlenwasserstoffen. Außerdem werden viele Metalle korrodiert. Verursacht schwere Verätzungen. Reizt die Atmungsorgane.

Halogenwasserstoffe wirken nicht als Gase, sondern in Form ihrer Säuren, die sich durch Feuchtigkeit in der Luft oder der Haut und Schleimhaut bilden. Die gebildeten Säuren wirken stark ätzend und reizend auf die Haut, insbesondere auf die Augen und die oberen Atemwege. Die Einwirkung von Nebel oderDämpfen auf die Augen kann zu Bindehautentzündungen führen, auf der Haut zu entzündlichen, rasch vorübergehenden Erscheinungen. Inhalation äußert sich in Niesre eiz, Kehlreiz, Stechen in der Brust, Heiserkeit und Erstickungsgefühl. Große Mengen wirken auch bis in die tiefen Atemwege hinein und könnenzu akuten Lungenödemen führen.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Behälter dicht geschlossen an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren.
Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Schutz)

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Gaszufuhr stoppen! Ggf. Saal räumen. Atemschutz: Kombinationsfilter ABEK.
Halogenwasserstoffe brennen selbst nicht, Löschmaßnahmen auf Umgebung abstimmen. Saal räumen! Durch Erwärmung der Druckbehälter Berstgefahr! Austretendes Gas mit Wasser niederschlagen.

Erste Hilfe

Nach Augenkontakt: Mindestens 15 Minuten bei geöffnetem Lidspalt mit Wasser spülen. Augenarzt!
Nach Kleidungskontakt: Verschmutzte und getränkte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Überschüssige oder bei Reaktionen freiwerdende gasförmige Halogenwasserstoffe werden nicht direkt in den Abzug geleitet sondern durch eine Waschflasche mit Kalkmilch oder verdünnter NaOH (Sicherheitswaschflasche dazwischenschalten!). Die Waschflüssigkeit wird nach Neutralisation in die Sammelbehälter für wässr. Abfälle gegeben.


Fertiggestellt am: 09.02.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


Bei Problemen, Anfragen oder Kommentaren schicken Sie bitte eine Nachricht an fhamblo@gwdg.de