_ Universität Göttingen
UW - B 27
08/98
Feste teilweise intensiv gefärbte Übergangsmetallkomplexe mit hauptsächlich CN als Liganden, z. B. C5FeN6Na2O*2 H2O
Bildet mit Säuren und bei starker Erhitzung sehr giftige Gase (NOx, HCN).
Sehr giftig bei Verschlucken und Berührung mit der Haut.
Die Inhalation höherer Blausäure-Konzentrationen oder das Verschlucken können zum sofortigen Tod durch Atemlähmung führen. Künstliche Beatmung und Sauerstoffga be können bei frühzeitiger Gabe lebensrettend sein.
Leichte Vergiftungen verursachen Kopfschmerzen, Reizwirkungen im Nasen-Rachenraum, Erbrechen, Koliken, Durchfall, Krämpfe und Bewußtlosigkeit.
Stark wassergefährdender Stoff (WGK 3)
Nur im Abzug arbeiten! Cyanid- und Säurelösungen sicher getrennt halten.
Kombinationsfilter ABEK.
Schutzbrille mit Seitenschutz und oberer Augenraumabdeckung.
Latex- oder Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzfristiger Spritz- bzw. Staubschutz).
Verschüttete Festsubstanz vorsichtig trocken aufnehmen und desaktivieren. Nicht in Kanalisation gelangen lassen
Bei freiwerdenden Gasen sofort Labor räumen!
Substanzen brennen selbst nicht. Bei Brand können gefährliche Gase entstehen. Nur CO2- oder Pulverlöscher einsetzen. Kein Wasser! Gefahr der Bildung von HCN.
Nach Hautkontakt: Sofort mit viel Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 15 Minuten spülen.
Nach Einatmen: Sofort Frischluft, Gerätebeatmung, ggf. Sauerstoffzufuhr.
Nach Verschlucken: Wenn bei Bewußtsein, viel Wasser trinken lassen. Erbrechen auslösen. Sofort Notarzt rufen!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Cyanidhaltige Abfälle werden mit wäßriger Natriumhypochlorit-Lösung unter längerem Rühren oxidiert. Alternativ können Cyanide mit verd. H2O2-Lösung bei pH 10-11 zu Cyanaten und anschließend bei pH 8-9 zu CO2 oxidiert werden. Die entstehenden Lösungen können danach in das Abwasser gegeben werden.
Fertiggestellt am: 20.08.98 (Tuerk)
Umwandlung ins HTML-Format: 24.11.98 (Behr)
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