_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 002
08/95

Acrylamid [79-06-11]

C3H5NO. (Propenamid). Farblose Kristalle.

Gefahren für Mensch und Umwelt

Gefährliche Reaktionen mit Laugen, Säuren, Oxidationsmitteln. Bei Erwärmung bis zum Schmelzpunkt kann heftige exotherme Polymerisation eintreten.

Kann Krebs erzeugen! Giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut. Dämpfe und Lösungen reizen Augen und Haut. Acrylamid ist ein starkes Nervengift.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alle Arbeiten im Abzug durchführen. Flaschen dicht verschlossen, kühl, unter Lichtschutz aufbewahren.
Latex- oder Neoprenschutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Spritz- oder Staubschutz).

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttete Substanz vorsichtig aufnehmen und als Sondermüll entsorgen. Verschüttete Lösung mit Bindemittel z.B. Rench-Rapid aufnehmen und als Sondermüll entsorgen.
Wasser, Schaum.Kein Kohlendioxid!

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit viel Wasser und Seife gründlich waschen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 15 Minuten ausspülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Frischluft.
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken. Erbrechen auslösen. Notarzt!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort ausziehen.
Helfer auf Selbstschutz achten.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Acrylamid-Lösungen nicht in den Ausguß gießen, sondern mit Wasser auf eine Konzentration von 8-10% bringen und in neutralem bis schwach alkalischem Milieu (pH 7-8) portionsweise (max. 50 ml in einem 200 ml Becherglas) im Abzug unter Zugabe von 1 µl 40%iger Ammoniumpersulfatlösung/ml und 0,5 µl Tetramethylethylendiamin/ml über Nacht auspolymerisieren lassen.



Fertiggestellt am: 24.08.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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