_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 016
02/95

Beryllium und seine Verbindungen

(Beryllium und Berylliumchlorid, -fluorid, -nitrat, -oxid, -phosphat, -sulfat).

Gefahren für Mensch und Umwelt

Beryllium reagiert heftig mit Halogenen (Hitze), Halogenwasserstoffen, Nichtmetallen, Halbmetallen, Säuren, in Pulverform mit Halogenkohlenwasserstoffen, mit Kohlendioxid und Stickstoff (Hitze). Berylliumstaub/Luftgemisch ist explosionsfähig.

Bei ca. 1% der Männer und 4% der Frauen kann es zu einer Immunantwort auf Beryllium kommen, deren lungenschädigende Wirkung erst nach mehreren Jahren (25-35 Jahre) auftritt.
Symptome: Atemnot, trockener Husten, Cyanose, Fieber, Brustschmerzen . Das Einbringen von Partikeln in Wunden verzögert die Heilung. Es kann zu Hauterkrankungen mit Geschwürbildungen kommen. Beryllium wird nur sehr langsam wieder ausgeschieden und lagert sich im Skelett und in der Leber ab.
Kann Krebs erzeuge en.
Stark wassergefährdende Stoffe (WGK 3).

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Staub-/Aerosolbildung vermeiden. Im Abzug arbeiten. Schlag und Reibung vermeiden.
Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Spritz- bzw. Staubschutz).

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Vorsichtig trocken aufnehmen. Der Entsorgung zuführen. Nachreinigen. Staubentwicklung vermeiden.
Löschmittel auf Umgebung abstimmen: Wasser oder Pulver.
Nicht mit CO2 löschen!

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen. Hautarzt.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 15 Minuten ausspülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Frischluft. Arzt!
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen, Erbrechen auslösen. Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Als Sondermüll entsorgen.



Fertiggestellt am: 06.02.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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