_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 024
02/95

Cadmiumchlorid [10108-64-2]

CdCl2. Farblose, fast geruchlose Kristalle. Sublimierbar. Hygroskopische Blättchen, die unter Feuchtigkeitsaufnahme an der Luft zu einem weißen Pulver zerfallen.

Gefahren für Mensch und Umwelt

Bortrifluorid greift Cadmiumchlorid heftig an; mit Alkalimetallen erfolgt Explosion.

Cadmiumchlorid kann sowohl bei akuter als auch bei chronischer Einwirkung schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Nach Verschlucken bereits geringer Mengen folgen Erbrechen und schwere Störungen im Magen- und Darmbereich, verbunden mit Leib schmerzen und Krämpfen; lebensbedrohende Nieren- und Leberschäden sind möglich. Die Wirkung beruht auf der Hemmung SH-haltiger Enzyme und einer Entkopplung der oxidativen Phosphorylierung. Die Inhalation von Stäuben führt zu schwer en Reizerscheinungen in den Luftwegen. Die chronische Aufnahme durch Verschlucken oder Einatmen von Staub zeigt sich in einer zunehmenden Gelbfärbung der Zahnhälse, besonders an den Schneide- und Eckzähnen, an Reizungen der oberen Atemwege, Gewichtsabnahme, Störungen am Knochengerüst sowie Leber und Nierenschäden.
Im Tierversuch hat sich Cadmiumchlorid eindeutig als krebserregend erwiesen.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Staubentwicklung vermeiden; Stäube nicht einatmen. Im Abzug arbeiten.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttete Substanz vorsichtig trocken aufnehmen. Betroffene Flächen nachreinigen. Lösungen mit Chemikalienbinder (z.B. Rench-Rapid) aufnehmen und als Sondermüll entsorgen.
Auf Umgebung abstimmen.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit viel Wasser und Seife abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 15 Minuten spülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Frischluft. Arzt!
Nach Verschlucken: Viel Wasser mit Zusatz von Aktivkohle trinken lassen, Erbrechen auslösen. Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Als Sondermüll entsorgen.



Fertiggestellt am: 07.02.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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