_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 040
02/95

1,2-Dibromethan [106-93-4]

C2H4Br2 (Ethylendibromid)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Bei Kontakt mit Alkali- und Erdalkalimetallen, Alkaliamiden, Metallpulvern sind heftige Reaktionen zu erwarten.

Verätzungen nach Augen- und Hautkontakt. Erblindungsgefahr. Wirkt narkotisch. Schleimhautirritationen nach Verschlucken im Mund, Rachen, Speiseröhre und Magen-Darmtrakt. Die Inhalation kann Lungenödeme bewirken. Systemische Wirkung: Stö ;rungen des zentralen Nervensystems. Toxische Wirkung auf Leber und Nieren.
Kanzerogen im Tierversuch.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Lagerung: dicht verschlossen, kühl, unter Lichtschutz, an gut belüftetem Ort.
Durchdringt viele Handschuhmaterialien. Daher nur kurzzeitiger Spritzschutz.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Mit flüssigkeitsbindendem Material z.B. Rench-Rapid aufnehmen. Als Sondermüll entsorgen.
Beim Erhitzen größerer Mengen oder bei Brand entsteht Bromwasserstoff (Atemschutz).
Behälter mit Wasser kühlen.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit viel Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffn. Lidspalt mindestens 15 Min. spülen. Augenarzt aufsuchen.
Nach Einatmen: Frischluft. Ggf. Atemspende oder Gerätebeatmung, Auxilosonspray.
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen, Erbrechen vermeiden (Aspirationsgefahr). Atemwege freihalten.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Reste als Sondermüll (halogenhaltige Lösungsmittel) entsorgen.



Fertiggestellt am: 07.02.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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