_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 074
02/95

1-Naphtylamin [134-32-7]

C10H9N. Weiße, sich an der Luft rötlich verfärbende Kristalle mit unangenehmem Geruch.

Gefahren für Mensch und Umwelt

Heftige Reaktionen mit starken Oxidationsmitteln. Unverträglich mit Salpetersäure. Bei thermischer Zersetzung entstehen nitrose Gase.

Im Tierversuch gesundheitsschädlich. Beim Menschen wirkt die Substanz nach Resorption toxischer Mengen (über Hautkontakt, nach Einatmen von Stäuben oder Verschlucken) methämoglobinbildend (=Cyanose), bei hohen Dosen Vergiftungssymptome wie bei einer Anilinvergiftung: Übelkeit, Erbrechen, Schwindel,Atem- und Pulsfrequenzveränderung, Atemnot. Alkoholeinnahme kann die tox. Wirkung verstärken.
Krebserregend aufgrund des Gehalts an 2-Naphthylamin.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Nur im Abzug arbeiten. Unter Lichtschutz trocken aufbewahren.
Schutzhandschuhe (nur kurzfristiger Spritz- bzw. Staubschutz).
Exposition, besonders Hautkontakt, vermeidenVerschttete Substanz vorsichtig trocken aufnehmen. Staubent

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttete Substanz vorsichtig trocken aufnehmen. Staubentwicklung vermeiden. Lösungen mit Bindemittel (z.B. Rench-Rapid) aufnehmen. Als Sonderabfall entsorgen. Betroffene Flächen nachreinigen.
CO2-Löscher, Wasser, Trockenlöschmittel.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser und Seife abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser mindestens 15 Minuten ausspülen. Augenarzt hinzuziehen!
Nach Verschlucken: Viel Wasser und Salz (1 Eßl. Kochsalz/Glas Wasser) trinken. Sofort zum Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Als Sondermüll entsorgen.



Fertiggestellt am: 08.02.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


Bei Problemen, Anfragen oder Kommentaren schicken Sie bitte eine Nachricht an fhamblo@gwdg.de