_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie/Org.-chem. Praktika
UW - C 094
02/95
H2S. Farbloses, nach faulen Eiern riechendes, sehr giftiges, hochentzündliches Gas.
Gefährliche Reaktionen sind u.a. mit Alkalimetallen, Alkalihydroxiden, Aminen, Ammoniak, Ethylenoxid, Schwefeldioxid starken Oxidationsmitteln, Halogen-Halogenverbindungen, Halogenen und Metalloxiden möglich. Hochentzündliches Flüssigg as.
Bei kleinen Konzentrationen (etwa bis 200 ppm) Reizung der Schleimhäute (Augen, Atemwege), Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Durchfälle, Atemnot, Zyanose, Bewußtlosigkeit, Delirien und Krämpfe. Auch Erregungszustände sind bekannt. Tod durch Atemlähmung, die im Extremfall sofort eintritt (etwa bei1400 ppm). Geruchswahrnehmung setzt ab 150 ppm oder längerer Exposition aus. Langfristig Schädigungen des Zentralnervensystems oder Herzens sowie Überempfindlich keit gegenüber H2S möglich.
Chronische Symptome: Schleimhautreizungen Hornhauttrübungen, Lichtscheu, Bronchitis, allgemeine Schwäche, Appetitlosigkeit und Kreislaufstörungen. Auch Hautjucken und Hautausschläge ko mmen vor.
Bedienung der Druckgasbehälter nur durch unterwiesenes Personal.
Bei Gasaustritt Kombinationsfilter ABEK.
Arbeitshandschuhe (nur als kurzzeitiger Spritzschutz).
Gefährdeten Bereich verlassen, intensiv lüften. Zündquellen vermeiden. Gasaustritt beseitigen. Dabei Atemschutzgerät mit Filtertyp B tragen. Defekte Gasflaschen: Laborleiter verständigen!
CO2, Pulverlöscher, Wasser.
Nach Hautkontakt: Mit viel Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 15 Minuten spülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Frischluft, Ruhe, Wärme; Atemkontrolle. Ggf. Gerätebeatmung. Notarzt!
Nach Verschlucken: Notarzt!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Auf Selbstschutz achten!
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Druckgasflaschen: Nur durch Laborleiter oder sachkundigen Beauftragten! Lösungen: Sondermüll.
Fertiggestellt am: 08.02.95 (Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)
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