_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 097
02/95
C2H2Cl4; (Acetylentetrachlorid)
Farblose, sehr giftige Flüssigkeit mit chloroformartigem Geruch.
Bei Kontakt mit Alkali- Erdalkalimetallen, Metallen in Pulverform, Natriumamid sind heftige Reaktionen oder Explosionen möglich.
Tetrachlorethan gilt als der giftigste Vertreter der einfachen, als Lösemittel verwendeten aliphatischen Halogenkohlenwasserstoffe. Es wirkt sowohl akut als auch chronisch stark auf die Leber, daneben auch auf Nieren und ZNS. Es wird auch sehr leicht durch die Haut aufgenommen. Akute Einwirkungen höherer Dosen führt nach unterschiedlich ausgeprägten Schleimhautreizungen zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Narkose, in schweren Fällen zu Koma und Kreislaufkollaps. Leber- und N ierenschädigung. Auch Lungenödeme werden berichtet. Bei chronischer Einwirkung Ausbildung einer stark vergrößerten, tastbaren Leber, die sich zur fettigen Degeneration und zur Zirrhose entwickeln kann. Bei Geruchswahrnehmung kann eine Schädigung bereits eingetreten sein.
Arbeiten unter Abzug vornehmen. Dämpfe nicht einatmen.
Latex- und Neoprenhandschuhe sind nicht beständig gegen 1,1,2,2-Tetrachlorethan. Schutzhandschuhe können nur als sehr kurzzeitiger Spritzschutz verwendet werden.
Vorbeugender Hautschutz (Arbeitsschutzcreme) wird empfohlen.
Kleine Spritzer im Abzug verdampfen lassen. Bei Verschütten größerer Mengen: evtl. Bereich räumen, Hilfe herbeirufen. Mit flüssigkeitsbindendem Material, z.B. Rench-Rapid aufnehmen. Dämpfe nicht einatmen.
CO2, Löschpulver, Wassersprühstrahl.
Nach Hautkontakt: Sofort mit Seife und viel Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 15 Minuten spülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Frischluft; ggf. Atemspende oder Gerätebeatmung. Arzt!
Nach Verschlucken: Wasser trinken, kein Erbrechen herbeiführen. Sofort Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Als Sondermüll (halogenhaltige Lösungsmittel) entsorgen.
Fertiggestellt am: 08.02.95 (Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)
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