_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 100
02/95
Thallium ist ein an frischen Schnittflächen weißglänzendes, an der Luft grau anlaufendes Metall. Die Salze sind farblos bis gelb; Oxid und Sulfid sind schwarz.
Die einwertigen Verbindungen sind beim Erhitzen relativ flüchtig; sie sind farb, geruch- und geschmacklos; es besteht die Gefahr einer unbemerkten Vergiftung.
Sehr starke Gifte. Gefahr chronischer Vergiftungen. Gefahr kumulativer Wirkungen. Verursachen schwere Schäden am zentralen Nervensystem.
Charakteristisches Symptom für einen Kontakt mit Thallium ist Haarausfall. Akute Vergiftung führt zu einem Anschwellen der Füße und Beine, Erbrechen, Schlaflosigkeit, geistiger Verwirrung, teilweiser Lähmung der Beine, anginaähnlichen Schmerzen, Auszehrung und Schwäche.
Thalliumverbindungen sind möglicherweise erbgutver& ändernd und können irreversible Schäden verursachen.
Nur im Abzug arbeiten. Staub und Dampfentwicklung vermeiden.
Schutzhandschuhe (nur kurzzeitiger Spritz- und Staubschutz).
Verschüttete trockene Substanz staubfrei aufnehmen; betroffene Flächen nachreinigen. Verschüttete Lösungen mit Absorptionsmaterial, z.B. Rench-Rapid aufnehmen und als Sonderabfall entsorgen.
Substanz selbst nicht brennbar.
Nach Hautkontakt: Sofort mit viel Wasser und Seife abwaschen.
Nach Augenkontakt: Sofort mit viel Wasser mindestens 15 Minuten bei geöffnetem Lidspalt spülen. Augenarzt.
Nach Einatmen: Frischluft; ggf. Atemspende. Notarzt!
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken; Erbrechen hervorrufen. Sofort Notarzt!
Nach Kleidungskontakt: Verschmutzte Kleidung sofort ablegen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
In konzentrierter Salpeter- oder Schwefelsäure lösen und mit Natriumhydroxid als Thallium-III-oxid fällen. Sammeln und Wiederverwertung oder spezieller Entsorgung zuführen.
Fertiggestellt am: 08.02.95 (Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)
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