_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 107
02/95

Zinkalkyle

R2Zn, RZnX. Farblose Flüssigkeiten oder Feststoffe.

Gefahren für Mensch und Umwelt

Selbstentzündlich an der Luft. Explosive Reaktionen bei Kontakt mit Wasser möglich.

Organozinkverbindungen wirken ätzend auf Körpergewebe. Eingeatmete Dämpfe können ein Lungenödem hervorrufen.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Arbeiten unter Schutzgas in geschlossener Apparatur im Abzug Auf Sauerstoff- und Feuchtigkeitsausschluß achten. Geeignetes Löschmittel (Pulverlöcher) bereithalten. Arbeiten nur in Abstand von brennbarem Material (Lösungsmittel) durchführen. Apparatur mit Auffangwannen absichern. Ein Eindringen von Zinkalkylen in die Kanalisation kann verheerende Folgen haben (Explosion!).
Trockene Neopren-Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Spritz- bzw. Staubschutz)

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Umgebung warnen. Kleine Mengen mit trockenem Absorptionsmaterial aufnehmen und in geschlossenem Gefäß zur Entsorgung bringen. Vorsicht: Gefahr der Selbstentzündung.
Bei Verschütten größerer Mengen: Feuerwehr rufen.
Pulverlöschmittel. Kein Wasser oder Schaum verwenden!

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Sofort mit sehr viel wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Auge mindestens 15 Minuten bei geööfnetem Lidspalt mit fließendem Wasser spülen. Augenarzt!
Nach Einatmen: Sofort Frischluft. Arzt!
Nach Verschlucken: Viel Wasser gegen Ätzwirkung trinken. Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Organozinkverbindungen werden zur Entsorgung vorsichtig, tropfenweise in einen höheren Alkohol (n-Octanol) eingetropft. Die entstehenden brennbaren Gase werden über einen Schlauch direkt in den Abzugskanal eingeleitet. Nach beendeter Gasentwicklung wird noch 1 Stunde gerührt und anschließend mit Wasser verdünnt. Als Sondermüll entsorgen.



Fertiggestellt am: 09.02.95 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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