_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 140
05/96
C8H12O8Pb; Blei(IV)-acetat; farblose, säuerlich riechende Kristalle.
Feuergefahr mit brennbaren Stoffen.
Wegen der schlechten Resorbierbarkeit über die Magen-Darm-Schleimhaut führen sehr hohe Dosen zu akuten Vergiftungsfällen. Nach einer Latenzzeit von mehreren Stunden treten Metallgeschmack, Übelkeit, Erbrechen, Koliken auf, häufig gefolgt von Schock. Chronische Aufnahme der substanz verursacht periphere Muskelschwäche, Anämie und zentralnervöse Störungen.
Ein Risiko der Fruchtschädigung muß als wahrscheinlich unterstellt werden. Frauen sollten dem S Stoff nicht längere Zeit ausgesetzt sein. Möglicherweise kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt werden.
Es besteht die Gefahr kumulativer Wirkungen.
Wassergefährdender Stoff.
Schutzhandschuhe (nur als kurzzeitiger Staubschutz).
Vorsichtig trocken aufnehmen und als Sondermüll entsorgen.
Pulver, Wasser, CO2.
Nach Hautkontakt: Mit viel Wasser abwashen.
Nach Augenkontakt: Mit viel Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 15 Minuten spülen. Sofort Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft.
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen, Erbrechen vermeiden (Perforationsgefahr). Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Kleinere Mengen: Auflösen in Wasser oder verd. Säure, mit konz. Salpetersäure erwärmen, dann mit Natronlauge neutralisieren und mit Ammoniumpolysulfid ausfällen. Das Sulfid wird abfiltriert und in den Schwermetallabfall gegeben.
Größere Mengen: als Sondermüll entsorgen.
Fertiggestellt am: 29.05.96 (Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)
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