Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 142
05/96
BCl3; farbloses,
stechend riechendes Gas.
Sehr heftige Hydrolyse mit Wasser
oder Feuchtigkeit zu Borsäure und Salzsäure. Heftige Reaktionen mit Alkoholen,
Stickstoffoxiden, Fluor, Alkaliamiden, Anilin, Phosphorwasserstoff und
Oxidationsmitteln. Unverträglich mit Sauerstoff, Schmier fetten und vielen
organischen Lösungsmitteln.
Verätzungen nach Haut- und Augenkontakt.
Nach Einatmen: Schleimhautreizungen, Husten und Atemnot. Die Inhalation kann zu
Ödemen in den Atemwegen führen.
Für Borverbindungen allgemein gilt: Nach Resorption Übelkeit und Erbre chen,
Erregung, Krämpfe, ZNS-Störungen, Herz-Kreislaufstörungen. Methämoglobinämie
mit Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall, Atemnot und
Krämpfen.
Wassergefährdender Stoff.
Die Arbeit mit Bortrichlorid muß
im gut ziehenden Abzug erfolgen.
Die Lagerung der Gasflaschen erfolgt in gut gelüfteten Räumen oder im Abzug.
Neopran-Handschuhe (nur als kurzzeitiger Spritzschutz).
Bei einem Unfall oder beim
Entweichen von Bortrichlorid sofort die Gaszufuhr stoppen und einen Assistenten
rufen. Das Labor muß gelüftet werden und ausgetretenes Gas wird mit Wasser aus
der Luft gewaschen. Bei größeren Mengen muß das Labor evakuiert werden. Im
Brandfall Gasflaschen entfernen (Überdruck). Bortrichlorid ist nicht brennbar.
Nach Hautkontakt: Sofort mit viel Wasser spülen und mit
Seife abwaschen. Abtupfen mit Polyethylenglycol 400.
Nach Augenkontakt: Mindestens 10 Minuten bei geöffnetem Lidspalt mit
viel Wasser spülen. Sofort Augenarzt aufsuchen.
Nach Einatmen: Frischluft. Arzt aufsuchen.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Kleine Mengen werden vorsichtig
neutralisiert und danach in die Sammelbehälter für wässr. Abfälle gegeben. Große
Mengen werden nach dem Neutralisieren als Sondermüll entsorgt.
Fertiggestellt am: 20.05.96
(Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98
(Behr)
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