_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 179
10/97
K; wachsweiches, an frischen Schnittstellen silberweißes Metall, meist mit einer grauen Kruste überzogen.
Kalium oxidiert an feuchter Luft. Mit Wasser reagiert es stürmisch unter Bildung von Wasserstoff und Kalilauge, wobei es schmilzt und den Wasserstoff entzündet. Es reagiert äußerst heftig bis explosionsartig mit Halogenen, Halogeniden des Zinns, Silbers, Schwefels, Phosphors und Siliciums, ferner mit Halogenwasserstoffen, Schwermetalloxiden, Säuren, Säurechloriden, Aktivkohle und Graphit, Ammoniumnitrat, Nitroverbindungen, Schwefelkohlenstoff und allen Peroxiden, Chloraten und Perchloraten. Die Die Oxide und Hydroxide sowie Salze der meisten Schwermetalle werden beim Erhitzen mit Kalium, teilweise explosionsartig, zu den Metallen reduziert.
Vorsicht vor Kalium mit gelben, okerfarbigen oder braunen Überzügen: Diese Überzüge bestehen wahrscheinlich aus Kaliumperoxiden oder -hyperoxiden und können bereits beim Ansetzen eines Schneidemessers explosionsartig reagieren.
Hautkontakt mit Kaliummetall führt zu Verbrennungen bzw. extrem schweren tiefgreifenden Verätzungen durch Kalilauge. Letztere sind in die Tiefe fortschreitende Quellungen und Auflösung betroffener Gewebe (daher gefährlicher als Sä ureverätzungen). Am Auge entstehen durch Laugenspritzer oder Kaliumpartikel schwere Reizerscheinungen oder Verätzungen oder Verätzngen an der Bindehaut sowie Trübung und Geschwürbildung an der Hornhaut.
Aufbewahrung unter Parrafinöl, Behälter dicht geschlossen halten. Kontakt mit Luft, insbesondere mit Wasser vermeiden.
Trockene Schutzhandschuhe nur als kurzfristigen Schutz benutzen.
Vor Wasser schützen. Trocken aufnehmen und in Gebiden mit Paraffinölfüllung als Sondermüll entsorgen.
Sand, trockenes Salz oder Soda verwenden.
Auf keinen Fall Wasser, CO2 oder Halone als Löschmittel verwenden.
Nach Hautkontakt: Nach trockenem Entfernen von Metallteilchen betroffene Haut mit sehr viel Wasser spülen.
Nach Augenkontakt: Bei Augenkontakt mit viel Wasser bei gut geöffnetem Lid mindestens 15 Min. spülen. Sofort einen Augenarzt hinzuziehen.
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen. Erbrechen vermeiden. Sofort Arzt hinzuziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Synthesereste unter Paraffinöl sammeln. In trockenes n-Butanol oder tert. Butanol eintragen und durch leichtes Erwärmen vorsichtig lösen. Nach anschließender Ehanol- und Wasserzugabe wird das Gemisch neutralisiert und im Ausguß entsorgt.
Größere Mengen unter Paraffinöl als Sondermüll entsorgen.
Fertiggestellt am: 27.10.97 (Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)
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