Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 180
10/97

Lithiumaluminiumhydrid [16853-85-3]

LiAlH4; farbloses, geruchloses Pulver (löslich in Ether, Chloroform, Benzol und Petrolether).

Gefahren für Mensch und Umwelt

Sehr heftige, u. U. explosionsartige Reaktion mit Wasser, Säuren, niederen Alkoholen und halogenierten Kohlenwasserstoffen. Eine große von Lithiumaluminiumhydrid ausgehende Gefahr ist die Verbrennung als Folge der Entzündung des Hydrids.
Die Einwirkung des Hydrids auf die feuchte Haut, bzw. Schleimhaut führt zur Bildung der entsprechenden Hydroxide und dadurch -je nach Menge- zu Reizungen oder Verätzungen. Durch den bei der Hydrolyse entstehenden Wasserstoff besteht die Gefahr der Bildung von Nebel und Aerosolen, dadurch können mitgerissene Hydrid-Partikel tief in die Atemwege eindringen. Augenkontakt durch Spritzer oder Patikel führt, wie bei Laugen, zu schweren Reizerscheinungen. Bei größeren Mengen k&oum ml;nnen Magen-Darm-Reizungen, Herzrythmusstörungen, Störungen des ZNS, Krämpfe, Schock und Nierenschäden auftreten.
Schwach wassergefährdender Stoff (WGK 1).

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Trockene Schutzhandschuhe nur als kurzfristigen Staub- und Spritzschutz verwneden.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttetes LiAlH4 sofort in ein trockenes Gefäß überführen und als Sondermüll entsorgen.
Zum Löschen Sand verwenden, notfalls auch NaCl. Auf keinen Fall Wasser oder CO2 verwenden.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Zunächtst trocken abwischen, dann mit sehr viel Wasser spülen.
Nach Augenkontakt: Mindestens 10 Min. bei geöffnetem Lied mit Wasser spülen. Sofort zum Augenarzt.
Nach Einatmen: Frischluft. Sofort zum Arzt!
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen. Kein Erbrechen auslösen. Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Verschmutzte Kleidung sofort entfernen, anhaftendes Hydrid trocken entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

LiAlH4 wird in Ether (z. B. Dioxan) aufgeschlämmt und unter Rühren tropfenweise in eine Essigester/Ether-Mischung getropft. Nach vollständiger Reaktion kann die Mischung als Sondermüll (halogenfreie Lösungsmittel) entsorgt werden.


Fertiggestellt am: 27.10.97 (Behr)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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