Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 188
10/97
Na; wachsweiches, an frischen
Schnittstellen silberweißes Metall, meist mit einer graubraunen Kruste
überzogen.
Natrium reagiert mit Wasser
stürmisch unter Bildung von wasserstoff und Natronlauge, wobei es schmilzt und
den Wasserstoff u.U. entzündet. Es reagiert äußerst heftig bis explosionsartig
mit Halogenen, Halogeniden des Zinns, Silbers Sc hwefels, Phosphors und
Siliciums, ferner mit Halogenwasserstoffen,Schwermetalloxiden, Säuren,
Säurechloriden, Aktivkohle und Graphit, Ammoniumnitrat, Nitroverbindungen,
Schwefelkohlenstoff und allen Peroxiden, Chloraten und Perchloraten. Die Oxide
und Hydroxide, sowie Salze der meisten Schwermetalle werden beim Erhitzen mit
Natrium, teilweise explosionsartig, zuden Metallen reduziert.
Petroleum sollte, wegen möglicher reaktiver Verunreinigungen, als
Inertflüssigkeit vermieden werden.
Hautkontakt mit Natriummetall führt zu Verbrennungen bzw. extrem tiefgreifenden
Verätzungen durch Natronlauge. Letztere sind eine in die Tiefe fortschreitene
Quellung und Auflösung betroffener Gewebe (daher gefährlicher als Säurev
erätzungen). Am Auge durch Laugenspritzer oder Natriumpartikel
schwereReizerscheinungen oder Verätzungen an der Bindehaut sowie Trübung und
Geschwürbildung an der Hornhaut.
Durch Verschlucken entstehen schwerste Verätzungen der Speiseröhre und der
Magenschleimhaut.
Wassergefährnder Stoff (WGK 2).
Reines Natrium wird unter
Petrolether oder Paraffinöl aufbewahrt.
Trockene Schutzhandschuhe nur als kurzfristigen Schutz verwenden.
Metallstücke mit Pinzette
aufsammeln. Kleine Krümel mit Propanol oder Wasser aufwischen.
Trockener Sand, Kalksteinpulver, Soda. Auf keinen Fall wasserhaltige
Mittel oder CO2 zum Löschen verwenden.
Nach Hautkontakt: Metallteile trocken entfernen, dann mit
Wasser gründlich abwaschen. Arzt aufsuchen.
Nach Augenkontakt: Mit Wasser mind. 10 Min. bei geöffnetem Augenlid
spülen. Augenarzt aufsuchen.
Nach Verschlucken: Erbrechen vermeiden. Viel Wasser oder sauren Wein,
Zitronensaft, Essigsäurelösung (stark verdünnt!) trinken lassen. Sofort zum
Arzt!
Nach Kleidungskontakt: Verunreinigte Kleidung sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Kleine Reste vorsichtig in
Propanol oder Ethanol geben, danach mit Wasser versetzen und neutralisieren. Das
Gemisch wird im Sammelbehälter für neutrale wässrige Lösungen entsorgt. Größere
Mengen als Sondermüll entsorgen.
Fertiggestellt am: 28.10.97
(Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98
(Behr)
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