Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 209
10/97
SOCl2; (Schwefligsäurechlorid; Chlorthionyl). Farblose oder gelbe, an der Luft rauchende, stark
lichtbrechende Flüssigkeit.
Reagiert heftig mit Wasser und
Basen, z.T. auch mit Alkoholen. Zerfällt beim Erhitzen über ca. 80oC
in Schwefeldioxid, Chlor und Dischwefelchlorid. Es reagiert mit vielen org. Verbindungen.
Thionylchlorid verursacht Verätzungen und schlecht heilende Wunden. Reizt
Augen, Haut und die Atmungsorgane. Lungenödem möglich. Die ätzende Wirkung
beruht hauptsächlich auf der Hydrolyse der Nebel mit der Feuchtigkeit der Atem
luft bzw. der Schleimhäute. Dabei entsteht Salzsäure und schweflige Säure, die
stärker reizend auf die Atemschleimhäute und Augen wirken als Schwefeldioxid
allein.
Schwach wassergefährdender Stoff (WGK 1).
Im Abzug arbeiten.
Schutzhandschuhe nur als kurzzeitiger Spritzschutz.
Dämpfe nicht einatmen.orb, Sand, Kieselgur) aufnehmen. In gut verschlieábaren
Beh"
Mit flüssigkeitsbindendem
Material (z.B. Rench Rapid, Chemizorb, Sand, Kieselgur) aufnehmen. In gut
verschließbaren Behältern der Entsorgung zuführen. Kleine verschüttete Mengen
mit Waser hydrolysieren und wegspülen.
Kohlendioxid, trockener Sand.
Ungeeignete Löschmittel: Wasserhaltige Mittel, alkoholbeständiger Schaum
Nach Hautkontakt: Sofort mit viel Wasser und Seife
abwaschen.
Nach Augenkontakt: Gründlich mit viel Wasser bei weit geöffnetem
Lidspalt mind. 10 Min. spülen. Augenarzt konsultieren.
Nach Einatmen: Frischluftzufuhr.
Nach Verschlucken: Reichlich Wasser nachtrinken. Sofort Arzt
hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Benetzte Kleidungsstücke sofort ausziehen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Kleine Mengen: Unter Eiskühlung vorsichtig in Wasser
eintropfen, danach mit verd. NaOH neutralisieren und in die Sammelbehälter für
wässr. Abfälle geben.
Größere Mengen: Als Sondrmüll entsorgen.
Fertiggestellt am: 30.10.97
(Behr)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98
(Behr)
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