Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 371
03/98

Ammoniumfluorid [12125-01-8]

NH4F; Fluorammonium. Farblose Kristalle. Gut wasserlöslich mit saurer Reaktion.

Gefahren für Mensch und Umwelt

Giftig beim Einatmen, Verschlucken, Berührung mit der Haut. Kann zu Calciummangel und dadurch zu Krämpfen führen. Nervenschäden mit Zittern, Krämpfe, Lähmungen sind möglich. Verursacht Verätzungen bei Berührung mit der Haut und Einatmen. Leber, Nieren, Knochen und Zähne können geschädigt werden.
Zuvermeidende Stoffe sind Säuren und Halogen-Halogenverbindungen.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Schutzhandschuhe als kurzzeitiger Staubschutz.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Substanzkontakt und Staubentwicklung vermeiden.
Trocken aufnehmen. Der Entsorgung zuführen. Nachreinigen.
Auf Umgebung abstimmen.
Im Brandfall können Ammoniak, Fluor und Fluorwasserstoff entstehen. Nicht brennbar.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen, abtupfen mit Polyethylenglycol 400.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft, ggf. Atemspende.
Nach Verschlucken: Reichlich Wasser oder Milch trinken lassen. Nachgabe von Natriumsulfat (1 Eßlöffel auf 1/4 l Wasser). Erbrechen auslösen. Haut von Erbrochenem reinigen. Atemwege freihalten. Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Mit einer Aufschlämmung von Kalk in Sodalösung behandeln (Ausfällung als Calciumfluorid), dann in die Sammelbehälter für wässr. Abfälle geben.


Fertiggestellt am: 27.03.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


Bei Problemen, Anfragen oder Kommentaren schicken Sie bitte eine Nachricht an fhamblo@gwdg.de