_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 389
03/98

2-Chlorethanol [107-07-3]

C2H5ClO; Ethylenchlorhydrin, Glycolchlorhydrin. Farblose, mit Wasser mischbare Flüssigkeit mit etherischem Geruch.

Gefahren für Mensch und Umwelt

Sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut. Im Laborversuch erbgutverändernd. Starke Hautresorption auch aus wässriger Lösung, dabei nur geringe Schleimhautreizung. Systemische Wirkung auf ZNS, Nieren, Leber und Kreislauf. Lungenödem nach mehrstündiger Latenzzeit möglich.
Heftige Reaktionen mit Basen und starken Oxidationsmitteln. Entzündlich, Dämpfe schwerer als Luft und bilden explosionfähige Gemische.
Gefährliche Zersetzungsprodukte sind Phosgen und Chlorwasserstoff.

LD50 (oral, Ratte): 71 mg/kg

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Schutzhandschuhe als kurzzeitiger Spritzschutz.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Mit flüssigkeitsbindendem Material, z.B. Rench Rapid aufnehmen. Der Entsorgung zuführen. Nachreinigen.
Kohlendioxid, Pulver, Schaum.
Brennbar. Im Brandfall Entstehung gefährlicher Gase möglich.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft, ggf. Atemspende. Sofort zum Arzt!
Nach Verschlucken: Mund mit Wasser ausspülen, sofort Arzt hinzuziehen. Erbrechen vermeiden.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Vorsichtig mit konzentrierter Natriumbicarbonatlösung umsetzen und anschließend mit Salzsäure neutralisieren. Dann in wässrige, neutrale Lösemittelabfälle.



Fertiggestellt am: 27.03.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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