_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - C 462
10/98

Calciumhypochlorid [7778-54-3]

CaCl2O2; Calciumoxichlorid. Farblos-graues Granulat, wenig wasserlöslich mit starkem Chlorgeruch. Hauptbestandteil von Chlorkalk.

Gefahren für Mensch und Umwelt

Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut.
Erzeugt ernste Reizungen. Einatmen führt zu Schädigung der Atmungsorgane und Zahnschäden. Nach Verschlucken treten Schmerzen im gesamten Intestinalber eich auf. Es kann zu Erbrechen, Schleimhautödemen, Magen- und Darmblutungen kommen. Kreislaufkollaps, Koma und Lungenödeme sind möglich.
Nicht mit starken Säuren oder starken Reduktionsmitteln in Berührung bringen. Setzt ab 180 øC unter Wärmeabgabe Chlor und Sauerstoff frei. Mit Säuren, speziell Salzsäure werden Chlor und Chlorwasserstoff freigesetzt. Heftigste Reaktionen mit Alkali- und Erdalkalimetallen. Reagiert im feuchten Zustand mit fast allen Metallen.
Gefährliche Zersetzungsprodukte sind Chlor, Chlorwasserstoff und Sauerstoff.
Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen.
Brandfördernd.

LD50 (oral, Ratte): 850 mg/kg.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Schutzhandschuhe als kurzzeitiger Staubschutz.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Trocken aufnehmen. Staubentwicklung vermeiden.
Wassersprühstrahl.
Im Brandfall werden giftige Gase freigesetzt. Brandfördernd.

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft, Arzt hinzuziehen.
Nach Verschlucken: Mund ausspülen, reichlich Wasser oder Milch zu trinken geben. Arzt hinzuziehen. Erbrechen vermeiden (Perforationsgefahr!). Kein Essig, Zitronensaft oder ähnliches.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

In Wasser suspendieren und mit Natronlauge versetzten, bis die Suspension alkalich reagiert. Dann in die wässrigen, alkalischen Lösemittelabfälle geben.



Fertiggestellt am: 14.10.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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