_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - T 009
09/98

Umsetzung von Ketonen mit Grignardreagenzien in Diethylether

Zu beachtende stoffbezogene Betriebsanweisungen:
Ketone (UW - B 09d)
Alkyl-/Arylmagnesiumiodid in Diethylether (UW - ? ???)
Diethylether (UW - C ???)
Magnesium (UW - C ???)
Alkyl-/Aryliodide (UW - B 02c) oder z. B. für Methyliodid (UW - C 071)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Ketone wirken flüssig oder dampfförmig reizend auf Haut und Schleimhäute. Inhaliert zeigen sie narkotische Wirkung. Bei Augenkontakt können schwere Hornhautschäden die Folge sein.
Methyliodid ist extrem flüchtig und giftig .
Diethylether ist hochentzündlich, Dampf-Luft-Gemische sind explosionsfähig.
Magnesiumspäne sind leicht entzündlich.
Grignardreagenzien in Diethylether sind hochentzündlich, reagieren heftig mit Wasser, verursachen Verätzungen und irreversible Schäden. Eine mutagene Wirkung ist nicht ausgeschlossen.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alle Arbeiten, auch das Abwiegen und Abmessen müssen in einem gut ziehenden Abzug durchgeführt werden. Auf größte Sauberkeit achten. Neoprenhandschuhe als kurzzeitiger Schutz sind nach jedem Arbeitsgang abzulegen und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Schutzbrille mit Seitenschutz und Augenraumabdeckung und Schutzkittel sind selbstverständlich.
Alle Reagenzien von Zündquellen fernhalten. Bei der Herstellung des Grignardreagenzes darf das Halogenid nur langsam zugetropft werden, da die exotherme Reaktion unter Umständen verzögert anläuft und so leicht außer Kontrolle geraten kann. Das gleiche gilt für das Zutropfen der Ketone. Grignardlösungen nie mit Wasser in Berührung bringen. Wegen der Bruchgefahr von Glaskühlern nur Metallkühler verwenden. Vorsicht bei der Verwendung von Eisbädern.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Dämpfe nicht einatmen. Bei Verschütten größerer Mengen den Saal räumen. Brände nur mit trockenem Sand löschen. Keinesfalls Wasser verwenden. Kleine Spritzer Keton im Abzug verdampfen lassen. Größere Mengen mit Absorptionsmaterial, z. B. Rench Rapid aufnehmen. Evtl. durch geplatzte Kolben freigesetzte Grignardlösung muß mit Absorbtionsmaterial aufgenommen und vorsichtig hydrolisiert werden (siehe Sachgerechte Entsorgung)

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Sofort Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft, Arzt aufsuchen.
Nach Verschlucken: Mund mit Wasser ausspülen. Viel Wasser trinken lassen. Erbrechen Vermeiden. Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Benetzte Kleidung sofort entfernen, u. U. Entzündungsgefahr.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Ketone: je nach funktionellen Gruppen als halogenhaltige oder halogenfreie, oprganische Lösemittelabfälle.
Grignard- und Reaktionslösungen: Vorsichtig in trockenen n-Butamol eintropfen, wobei die Lösung nicht zu heiß werden darf. Entstehenden Wasserstoff direkt in den Abzug leiten. Nach beendeter Reaktion die entstandenen Magnesiumsalze hydrolysieren. Phasen getrennt entsorgen.



Fertiggestellt am: 30.09.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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