Universität
Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - T 010
09/98
Zu beachtende
stoffbezogene Betriebsanweisungen:
Chloroform (UW - C 029)
Alkali- und Erdalkalihydroxide (UW - B 01f)
Benzyltriethylammoniumchlorid (UW - C 138)
Chloroform
reagiert heftig mit Alkali- und Erdalkalimetallen, starken Laugen, Aluminium,
Natriumamid, Nitromethan und Stickstoffdioxid.
Aufnahme durch Einatmen, Verschlucken oder über die Haut kann zu irreversiblen
Schäden (Leber!) führe n. Chloroform erzeugt möglicherweise Krebs.
Benzyltriethylammoniumchlorid reagiert heftig mit starken Laugen. Im Brandfall
können nitrose Gase und Chlorwasserstoff entstehen.
Natronlauge verursacht schwere Verätzungen und setzt bei Kontakt mit
Ammoniumsalzen Ammoniak frei.
Natronlauge verätzt Haut, Augen und Schleimhäute und führt zu schwer heilenden
Wunden. Esbesteht die Gefahr der Hornhauttrübung mit Erblindung. Verschluckt
kann es zur Perforation von Magen und Speiseröhre führen.
Alle Arbeiten,
auch das Abwiegen und Abmessen müssen in einem gut ziehenden Abzug durchgeführt
werden. Auf größte Sauberkeit achten. Neoprenhandschuhe als kurzzeitiger
Spritzschutz sind nach jedem Arbeitsgang abzulegen und auf Unversehrtheit zu
überprüfen. Schutzbrille mit Seitenschutz und Augenraumabdeckung und
Schutzkittel sind selbstverständlich.
Vor den Arbeiten Hände mit Handschutzcreme einreiben.
Beim Abwiegen von Benzyltriethylammoniumchlorid Staubentwicklung vermeiden.
Chloroformflasche nur verschlossen und im Tragekorb, nicht am Verschluß
getragen, transportieren. Chloroformflasche im Abzug mit einer Klammer sichern,
Chloroform mit einer Spritze aus der Flasche entnehmen und in das
Reaktionsgefäß überführen. Benutzte Spritze im Abzug zum Ausdampfen liegen
lassen. Natronlauge in einem mit einer Klammer gesicherten Meßzylinder
abmessen. Dabei Hände weg vom Meßzylinder. Anschließend in das Reaktionsgefäß
geben. Das abgewogenen Benzyltriethylammoniumchlorid wird mittel
Feststofftrichter zur Mischung gegeben. Das Olefin in einer Pipette abmessen
und mit einem Tropftrichter laut Versuchsvorschrift zur Lösung gegeben.
Vorsicht, stark exotherme Reaktion.
Kleine Spritzer
Chloroform im Abzug verdampfen lassen. Größere Mengen verschüttetes Chloroform
oder Olefin mit Bindemittel, z. B. Rench Rapid aufnehmen und der Entsorgung
zuführen. Dabei für Atemschutz evtl. mit Kombinationsfilter ABEK sorgen.
Verschüttete Natronlauge mit viel Wasser abspülen. Kontakt mit Aluminium oder
Zink vermeiden (Explosionsgefahr durch entstehenden Wasserstoff!).
Verschüttetes Benzytriethylammoniumchlorid vorsichtig trocken aufnehmen.
Staubentwicklung vermeiden!
Entstehungsbrände mit Kohlendioxid, Wasser, Pulver oder Schaum bekämpfen.
Chloroform und Natronlauge selbst br
Nach
Hautkontakt: Gründlich
mit Wasser und Seife abwaschen.
Nach Augenkontakt: Bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten
ausspülen. Sofort Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft.
Nach Verschlucken: Viel Wasser trinken lassen, kein Erbrechen
herbeiführen (Aspirations- und Perforationsgefahr!). Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Benetzte Kleidung sofort entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag
Chloroform: Als
halogenhaltige, organische Lösemittelabfälle (nicht in Edelstahl- oder
Aluminiumfässer!).
Natronlauge mit verdünnter Salzsäure neutralisieren, dann in die Sammelbehälter
für wässr. Abfälle geben.
Benzyltriethylammoniumchlorid als feste Laborchemikalienabfälle.
Fertiggestellt am: 30.09.98
(Janiak)
Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98
(Behr)
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