_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - T 018
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Hydroborierung von Olefinen mit NaBH4 und Dimethylsulfat

Zu beachtende stoffbezogene Betriebsanweisungen:
Natriumborhydrid (UW - B 04c)
Dimethylsulfat (UW - C 054)
Hoch- und leicht entzündliche Gase und Flüssigkeiten (UW - B9)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Natriumborhydrid reagiert sehr heftig mit Wasser, Säuren, niederen Alkoholen und halogenierten Kohlenwasserstoffen. Es ist giftig beim Verschlucken und verursacht Verätzungen.
Dimethylsulfat als farblose Flüssigleit mit schwachem Eigenge ruch ist wie alle Alkylierungsmittel krebserregend. Sowohl beimVerschlucken wie auch beim Einatmen ist es sehr giftig und verursacht ebenfalls Verätzungen.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alle Arbeiten, auch das Abwiegen und Abmessen, müssen in einem gut ziehenden Abzug durchgeführt werden. Auf größte Sauberkeit achten. Neoprenhandschuhe als kurzzeitiger Schutz sind nach jedem Arbeitsgang abzulegen und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Schutzbrille mit Seitenschutz und Augenraumabdeckung und Schutzkittel sind selbstverständlich.
Auf strikten Wasserausschluß bei Arbeiten mit Natriumborhydrid achten und sauberen Sand zum Löschen bereitstellen.
Beim Öffnen der Natriumborhydrid-Dose auf die scharfen Kanten achten. Die benötigte Menge wird unter Schutzgas abgewogen, die restliche Substanz ebenfalls unter Schutzgas gelagert.
Die gasförmigen Olefine werden durch mehrere Waschflaschen mit Natriumhydroxid-Plätzchen zum trocknen geleitet.
Abmessen des Dimethylsulfats mit einem gesicherten Meßzylinder oder mit einer Einmalspritze mit Kanüle, dann aus gesicherter Vorratsflasche. Dabei auf die Verletzungsgefahr achten.
Zur Vernichtung von Dimethylsulfat konzentrierte Ammoniaklösung in einer Wanne bereitstellen. Ebenso Atemmaske mit Kombinationsfilter.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschüttetes Natriumborhydrid in ein trockenes Gefäß überführen und ein inertes, trockenes Lösemittel (z.B. getrocknetes Dioxan) zugeben. Unter Rühren langsam mit iso-Propanol versetzen, bis kein Gas mehr entsteht. Danach vorsichtig mit Wasser versetzen. Nach Neutralisation in die wässrigen, neutralen Lösemittelabfälle.
Kleine Spritzer von Dimethylsulfat im Abzug mit Ammoniak vernichten. Beim Verschütten größerer Mengen Saal räumen. Unter Atemschutz mit Sand bedecken. Aufgenommenen Sand in konz. Ammoniak geben, neutralisieren und als feste Laborchemikalienabfälle entsorgen.
Geringe Mengen Ole

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen, abtupfen mit Polyethylenglycol 400.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft, Arzt hinzuziehen.
Nach Verschlucken: Mund ausspülen, viel Wasser trinken lassen. Wenn Olefine oder Natriumborhydrid mit verschluckt wurden, Erbrechen wegen Perforations- und Aspirationsgefahr vermeiden. Beim Verschlucken von Dimethylsulfat ohne Begleitstoffe Erbrechen auslösen. Injedem Fall sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Natriumborhydrid wird in einem inerten, trockenen Lösemittel, z.B.Dioxan aufgeschlämmt und tropfenweise mit iso-Propanol versetzt, bis kein Wasserstoff mehr entweicht. Achtung! Explosionsgefahr. Wasserstoff im Abzug mit einem Schlauch direkt in den Abluftkanal leiten. Anschließennd gibt man Wasser dazu und neutralisiert. Die Phasen werden getrennt als halogenfreie, organische und wässrige, neutrale Lösemittelabfälle entsorgt.
Dimethylsulfat wird in eine eisgekühlte Ammoniaklösung unter Rühren getropft. Nach der Neutralisation in die wässrigen, neutralen Lösemittelabfälle.
Olefine je nach funkt



Fertiggestellt am: 14.10.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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