_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - T 020
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Oxymerkurierung/Demerkurierung von Olefinen mit NaBH4

Zu beachtende stoffbezogene Betriebsanweisungen:
Quecksilber und Quecksilberverbindungen (UW - B 08a)
Alkali- und Erdalkalimetalle (UW - B 04c)
Hoch- und leichtentzündliche Gase und Flüssigkeiten (UW - B 9)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Quecksilber(II)-acetat ist sehr giftig beim Einatmen, Berührung mit der Haut und Verschlucken. Es wirkt als Zellgift und schädigt nach Verschlucken den Magen-Darm-Trakt. Desweiteren treten Zahnausfall und vor allem ZNS-Störungen auf.
Nat riumborhydrid ist giftig und verursacht Verätzungen. Mit Wassersetzt es Wasserstoff frei.
Als Lösemittel werden Wasser und Tetrahydrofuran (THF) verwendet. THF ist leichtentzündlich und bildet mit Luft und Licht Peroxide. Außerdem besteht bei Benetzung größerer Hautflächen mit THF akute Lebensgefahr.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alle Arbeiten, auch das Abwiegen und Abmessen, müssen in einem gut ziehenden Abzug durchgeführt werden. Auf größte Sauberkeit achten. Neoprenhandschuhe als kurzzeitiger Schutz sind nach jedem Arbeitsgang abzulegen und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Schutzbrille mit Seitenschutz und Augenraumabdeckung und Schutzkittel sind selbstverständlich.
Beim Einwiegen und Vorlegen von Quecksilberacetat Staubentwicklung vermeiden. Kolbenrand nicht mit Quecksilberacetat verschmutzen. Pulvertrichter verwenden und mit Wasser oder THF nachspülen. Die basische Natriumborhydridlösung langsam mit einem Tropftrichter zugeben.
Im Brandfall Reaktionsgemisch mit Sand löschen. Dazu immer sauberen Löschsand bereithalten. Zum Löschen in Gegenwart von Natriumborhydrid keinesfalls Wasser verwenden.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verunreinigungen von Quecksilberacetat oder Natriumborhydrid trocken aufnehmen und der Entsorgung zuführen, ausserhalb des Abzugs Stä#ube nicht einatmen, für Atemschutz sorgen. Dabei Staubentwicklung vermeiden.
Spritzer von THF oder Olefin im Abzug verdampfen lassen. Größere Mengen mit flüssigkeitsbindendem Material z.B. Rench Rapid aufnehmen und der Entsorgung zuführen.
Um ein Freisetzen der Reaktionsmischung beim Kolbenbruch zu vermeiden, sollte eine Plastikschüssel oder besser ein Metallgefäß unter den Kolben gestellt werden. Bei Kolbenbruch besteht Brandgefahr. Im Brandfall mit bereitgest

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Bei Edukten und Reaktionsmischung mit reichlich Wasser abwaschen, abtupfen mit Polyethylenglycol 400.


Nach Augenkontakt: Bei Edukten und Reaktionsmischung mit reichlich Wasser und geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen und sofort Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft, Arzt konsultieren.
Nach Verschlucken: Bei Natriumborhydrid, THF, Olefin und Reaktionsmischung viel Wasser trinken und Erbrechen vermeiden. Sofort Arzt hinzuziehen.
Bei Quecksilberacetat ohne Begleitstoffe viel Wasser trinken lassen. Erbrechen auslösen. Sofort zum Arzt.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Natriumborhydrid wird in einem inerten, trockenen Lösemittel, z.B.Dioxan aufgeschlämmt und tropfenweise mit iso-Propanol versetzt, bis kein Wasserstoff mehr entweicht. Achtung! Explosionsgefahr. Wasserstoff im Abzug mit einem Schlauch direkt in den Abluftkanal leiten. Anschließennd gibt man Wasser dazu und neutralisiert. Die Phasen werden getrennt als halogenfreie, organische und wässrige, neutrale Lösemittelabfälle entsorgt.
Quecksilberacetat fest oder gelöst getrennt als Quecksilberabfälle sammeln und der Entsorgung zuführen.
Quecksilberhaltige Reaktionsrückstände nach der Aufarbeitung eben



Fertiggestellt am: 14.10.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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