_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - T 023
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Reaktion von Diisopropylamin mit Butyllithium

Zu beachtende stoffbezogene Betriebsanweisungen:
Diisopropylamin (UW - C 166)
Alkali-Alkyle (UW - B 02d)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Diisopropylamin ist leicht entzündlich. Wirkt durch seinen Basencharakter ätzend auf Haut und Schleimhäute.
Buityllithium reagiert heftigst mit Wasser und neigt je nach Konzentration an der Luft zur Selbstentzündung. Kontakt mit Hau t oder Augen führt zu Verbrennungen und Verätzungen.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alle Arbeiten, auch das Abwiegen und Abmessen, müssen in einem gut ziehenden Abzug durchgeführt werden. Auf größte Sauberkeit achten. Neoprenhandschuhe als kurzzeitiger Schutz sind nach jedem Arbeitsgang abzulegen und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Schutzbrille mit Seitenschutz und Augenraumabdeckung und Schutzkittel sind selbstverständlich.
Substanzen nur verschlossen im Tragekorb transportieren.
Für den Brandfall sauberen, trockenen Löschsand bereitstellen.
Diisopropylamin und Diethylether müssen vor der Reaktion getrocknet werden.
Butyllithium unter Schutzgasatmosphäre in einer Einwegspritze abmessen. Auf die Gefährdung durch die Kanüle achten. Spritze nach dem Entleeren, wie alle anderen Geräte, die mit Butyllithium in Berührung kamen, sofort mit tert-Butanol spülen.
Die Apparatur (immer mit Metallkühler) wird vor dem Beschicken unter Schutzgas gesetzt.

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Brände in Gegenwart von Butyllithium nur mit Sand löschen. Keinesfalls Wasser, Kohlendioxid oder Pulver verwenden. Kontaminierten Sand vorsichtig mit tert-Butanol versetzen, damit das Butyllihium abreagieren kann. Nach beendeter Reaktion mit Wasser versetzten und entsorgen.
Brände von Diethylether oder Diisopropylamin können mit Kohlendioxid- oder Pulverlöschern bekämpft werden.
Kleine Spritzer Diisopropylamin oder Diethylether im Abzug verdampfen lassen. Größere Mengen mit flüssigkeitsbindendem Material, z.B. Rench Rapid aufnehmen und der Entsorgung zuführen. Auf Atemschutz und mögliche Entz

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abspülen. Abtupfen mit Polyethylenglycol 400.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Sofort Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft. Arzt hinzuziehen.
Nach Verschlucken: Mund ausspülen, reichlich Wasser trinken lassen. Erbrechen vermeiden (Aspirations- und Perforationsgefahr). Arzt hinzuziehen. Nur bei verschlucktem reinen Diisopropylamin Erbrechen auslösen.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort entfernen, da neben der Vergiftungsgefahr auch die Möglichkeit der Selbstentzündung besteht.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Diisopropylamin mit verdünnter Salz- oder Schwefelsäure im Abzug neutralisieren und zu den halogenfreien, organischen Lösemittelabfällen geben.
Butyllithium und Reaktionsgemische werden vorsichtig zu tert-Butanol gegeben. Nach beendeter Reaktion wird das entstandene Butanolat mit Wasser zersetzt unddie organische Phase als halogenfreie, organische Lösemittelabfälle der Entsorgung zugeführt. Die wässrige wird zu den wässrigen, alkalischen Lösemittelabfällen gegeben.
Diethyether wird als halogenfreie, organische Lösemittelabfälle entsorgt.



Fertiggestellt am: 14.10.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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