_ Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - T 024
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Reaktion von Olefinen mit Ozon

Zu beachtende stoffbezogene Betriebsanweisungen:
Hoch- und leichtentzündliche Gase und Flüssigkeiten (UW - B 9)
Sauerstoff (UW - G 22)
Halogenfreie Lösungsmittelgemische (UW - A 09)
Halogenhaltige Lösungsmittelgemische (UW - A 10)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Ozon ist ein farbloses bis blaues, giftiges Gas mit charakteristischem Geruch. Niedrige Konzentrationen reizen die Haut, Augen und Atmungsorgane.
Es ist schwerer als Luft. Nur in sehr gut belüfteten Arbeitsräumen arbeiten. Zündquellen fe rnhalten.
Ozon als starkes Oxidationsmittel reagiert mit Kohlenwasserstoffen, Aminen, Schwefelverbindungen und metallorganischen Verbindungen. Gummi wird zerstört.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alle Arbeiten, auch das Abwiegen und Abmessen, müssen in einem gut ziehenden Abzug durchgeführt werden. Auf größte Sauberkeit achten. Neoprenhandschuhe als kurzzeitiger Schutz sind nach jedem Arbeitsgang abzulegen und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Schutzbrille mit Seitenschutz und Augenraumabdeckung und Schutzkittel sind selbstverständlich.
Mit Öl, Fett, Petroleum etc. darf werder der Arbeitsplatz noch die Kleidung verschmutzt sein. Die Apparatur muß öl- und fettfrei sein. Zum Adichten der Schliffe an Luft zerflossenes Phosphorpentoxid (ätzend!) oder Graphit verwenden. Nur PVC-Schläuche verwenden.
Die zur Erzeugung von Ozon benötigte Sauerstoffflasche darf nur it entsprechendem Wagen und mit aufgeschraubter Sicherheitskappe transportiert werden. Am Arbeitsplatz mit einer Kette gegen Umfallen sichern. Vor dem Einleiten in den Ozonisator muß der Sauerstoff in Trockentürmen mit Calciumchlorid oder Natronkalk/Calciumchlorid getrocknet werden.
Der Ozonisator steht unter Hochspannung (8 - 15 kV). Gegen Berührung sichern, sonst Gefahr eines Stromschlages.
Das entstandene Ozon wird sofort durch die Reaktionlösung geleitet und austretendes, nicht verbrauchtes Ozon wird in einem nachgeschalteten Trockenturm in dem sich Tonscherben befinden, die mit 5 %iger Natronlauge benetzt sind, geleitet und dort zerstört.
Als Lösemittel eigenen sich Methanol (UW - C 070), Methanol/Methylenchlorid-Gemische, Hexan (UW - C 067), Tetrachlorkohlenstoff (UW - C 098). Über die Gefahren der verwendeten

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Kleine Spritzer des Olefins oder der Lösemittel im Abzug verdampfen lassen. Größere Mengen mit flüssigkeitsbindendem Material, z.B. Rench Rapid aufnehmen und der Entsorgung zuführen.
Bei Bruch des Reaktionsgefäßes Ozonisator sofort abstellen, Sauerstoffflasche schließen und ausgetretene Reaktionslösung mit Sand oder Vermiculite aufnehmen.
Ozon selbst brennt nicht ist aber brandfördernd. Explosive Reaktionen möglich. Im Brandfall Ozonisator abstellen, evtl. über Hauptsicherung. Sauerstofflasche schließen und, wenn ohne eigene Gefärdung möglich, aus dem Gefahrenbereich bringen. Sonst mit Sprühw

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Mit reichlich Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Augenarzt hinzuziehen.
Nach Einatmen: Frischluft. Arzt hinzuziehen.
Nach Verschlucken: Mund ausspülen. Viel Wasser trinken. Erbrechen vermeiden. Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Kontaminierte Kleidung sofort ablegen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Ozon durch einen Trockenturm leiten, der mit Tonscherben gefüllt ist. Zur Zerstörung des Ozons sind diese Scherben mit 5 %iger Natronlauge oder anderen Reduktionsmitteln, wie z.B. Natriumdisulfitlösung benetzt.
Lösemittel und Olefine werden als halogenfreie oder halogenhaltige Lösemittelabfälle entsorgt.



Fertiggestellt am: 15.10.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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