Universität Göttingen
Institut für Organische Chemie
UW - T 031
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Oxidation von Alkoholen mit Natriumdichromat

Zu beachtende stoffbezogene Betriebsanweisungen:
Chrom-VI-Verbindungen (UW - C 030)
Alkohole (UW - B 09b)

Gefahren für Mensch und Umwelt

Natriumdichromat ist brandfördernd, es besteht Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen. Die Umsetzung erfolgt mit Schwefelsäure, wodurch die Gefahr starker Verätzungen besteht. Zudem kann Schwefelsäure mit Wasser heftig e xotherm reagieren.
Alkohole sind in der Regel leicht entzündlich. Auchmit Alkoholen kann Natriumdichromat/Schwefelsäure heftig reagieren.
Unverletzte Haut wird von Chromat nicht angegriffen, aber an Stellen kleinster Verletzungen können schlecht heilende Geschwüre entstehen. Einatmen von Staub verursacht Katharrh und Nekrosen der Nasenschleimhaut. An den Augen führtes zu Bindehautentzündungen. Chronische Einwirkung von Chromatstaub auf die Bronchialschleimhaut führt zu malignen Lungentumoren.
Natriudichromat ist ein stark wassergefährdender Stoff und darf keinesfalls in die Kanalisation gelangen.
Alkohole wirken reizend auf Haut und vor allem Schleimhäute. Nach Einatmen oder oraler Aufnahme können Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Rauschzustände, Bewußseinstrübung, Erbrechen oder Lähmungen auftreten.
Ether hat eine narkotisierende Wirkung, bis hin zum Atemstillstand.

Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

Alle Arbeiten, auch das Abwiegen und Abmessen müssen in einem gut ziehenden Abzug (Funktion prüfen!) durchgeführt werden. Auf größte Sauberkeit achten. Neoprenhandschuhe als kurzzeitiger Schutz sind nach jedem Arbeitsgang abzulegen und auf Unversehrtheit zu überprüfen. Schutzbrille mit Seitenschutzund Augenraumabdeckung und Schutzkittel sind selbstverständlich. Für starke Staubentwicklung Atemschutzmaske mit Kombinationsfilter bereitlegen. Thiosulfat- bzw. ammoniakalische Natriumcarbonat-Lösung zur Entsorgung von überschüssigen Natriumdichromat bereit halten. Eine Wanne mit dieser Lösung fürdie benutzten Geräte vorbereiten.
Transport aller Gefäße erfolgt im Tragekorb. Gefäße stets gut verschlossen und nicht in der Nähe brennbarer Stoffe lagern. Gefäße nicht am Verschluß tragen. Beim Abwiegen und Umfüllen von Natriumdichromat Staubentwicklung vermeiden. Fülltrichter verwenden und auf geringe Fallhöhe achten. Gefäße abdecken. Zum Lösen des Natriumdichromats wenig Wasser am Gefäßrand zufließen lassen, um Staubentwicklung zu vermeiden.
Abmessen der Schwefelsäure am besten mit der Meßpißette. Dabei auf Verunreinigungen auf der Aussenseite der Flasche achten, diese sofort abwaschen. Beim Herstellen der Oxidationslösung wird die Säure vorsichtig zur im Eisbad gekühlten Natriumdichromatlösung in einem gesicherten Gefäß getropft (Niemals umgekehrt). Spritzer sind dabei zu vermeiden. Zur Überführung der Oxidationslösung in den Tropftrichter der Reaktionsapparatur wird ein gesicherter

Verhalten im Gefahrfall (Unfalltelefon: 112)

Verschütetes Natriumdichromat vorsichtig trocken aufnehmen, Staubentwicklung vermeiden, der Entsorgung zuführen. Kleine Spritzer mit Natriumcarbonat neutralisieren und mit reichlich Wasser nachreinigen.
Kleine Alkohol- und Etherspritzer im Abzug verdampfen lassen, größere Mengen mit Bindemittel, z.B. Rench Rapid aufnehmen und der Entsorgung zuführen. Nicht in die Kanalisation gelangen lassen. Gut lüften.
Verschüttete Schwefelsäure mit viel Wasser verdünnen und ins Abwasser geben.
Bei Bruch der Reaktionapparatur ist zunächst das Einleiten in die Kanalisation zu verhindern. Anschließend mit Nat

Erste Hilfe

Nach Hautkontakt: Chromatkristalle trocken abbürsten, Kontaktstellen mit viel Wasser und Seife reinigen. Auch kleinste Wunden sorgfältig reinigen. Arzt aufsuchen.
Schwefelsäure mit viel Wasser abwaschen.
Nach Augenkontakt: Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt mindestens 10 Minuten ausspülen. Augenarzt aufsuchen.
Nach Einatmen: Frischluft, ggf. Arzt hinzuziehen.
Nach Verschlucken: Reichlich Wasser mit Aktivkohlezusatz trinken lassen. Erbrechen vermeiden. Sofort Arzt hinzuziehen.
Nach Kleidungskontakt: Benetzte Kleidung sofort entfernen.
Ersthelfer: siehe gesonderten Anschlag

Sachgerechte Entsorgung

Natriumdichromat mit ammoniakalischer Natriumcarbonat- oder Thiosulfatlösung reduzieren, neutralisieren und als Chromabfälle getrennt der Entsorgung zuführen.
Alkohole und Ether als organische, halogenfreie Lösemittelabfälle entsorgen.
Schwefelsäure nach Neutralisation in die Sammelbehälter für wässr. Abfälle geben.
Bei Gemischen diePhasen trennen und entsprechend entsorgen.


Fertiggestellt am: 20.10.98 (Janiak)

Umwandlung ins HTML-Format: 18.11.98 (Behr)


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